ODA, IDA, SUP und EHA sind keine Wikinger-Schlachtrufe, sondern die neuen internationalen Abkürzungen für Außenluft, Raumluft, Zuluft und Fortluft in der Lüftungstechnik.Grundsätzlich unterscheidet man die Anlagen nach der Anzahl der physikalischen Zustandsänderungen.
Abluftanlagen
Die einfachste Art der Lüftungsanlagen sind Abluftanlagen wie zum Beispiel in Tiefgaragen Hier wird die Luft nur abgesaugt, der Ersatz der abgesaugten Luft erfolgt durch Nachströmung aus dem Freien.
Be- und Entlüftungsanlagen
Die nächste Kategorie sind Be- und Entlüftungsanlagen. Hier wird Außenluft (ODA) angesaugt und mindestens gefiltert, normalerweise auch erwärmt, um dann als Zuluft (SUP) dem Raum zugeführt zu werden. Die Raumluft (IDA) wird abgesaugt und als Abluft (ETA) entsorgt. Die Abluft kann als Umluft (RCA) in den Kreislauf eingebracht oder als Fortluft (EHA) ins Freie geblasen werden.
Bei Be- und Entlüftungsanlagen erfährt die Luft nur die Zustandsänderung der Erwärmung. Derartige Anlagen werden in Wohngebäuden als kontrollierte Wohnraumlüftung oder in anderen Gebäuden bei Räumen ohne weitere Anforderungen an die Luftkonditionierung eingesetzt.
Klimaanlagen
Sobald eine Kühlung der Luft erforderlich wird, spricht man von Teilklimaanlagen. Außen- oder Umluft (ODA oder RCA) werden im Winter erwärmt und im Sommer gekühlt. Es sind also zwei thermische Zustandsänderungen möglich.
Bei Klimaanlagen kommen weitere mögliche Zustandsänderungen dazu. Die Luft kann nicht nur erwärmt oder gekühlt, sondern auch be- und entfeuchtet werden. Klimaanlagen werden beispielsweise in Krankenhäusern in OP-Bereichen, in Laboren, in Museen und anderen Räumen mit hohen und höchsten Anforderungen an das Raumklima eingesetzt.
Die Auslegung aller Anlagen erfolgt nach verschiedenen Anforderungen. Zumindest die Außen- und die gewünschte Raumtemperatur sind grundlegende Parameter. Weiter kommen die Luftreinheit für die Filterqualität zur Staub- oder Keimfreihaltung und die relative Luftfeuchte als Parameter zum Ansatz. Nicht zu vernachlässigen ist die geforderte Raumakkustik. Diese ist in Theatern oder Vortragssälen enorm wichtig. Lüftungs- und Klimaanlagen beeinflussen das thermische Raumklima; die Raumluftqualität; Raumluftfeuchte und die Akustik im Raum. Nach der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) 2007 bzw. 2009 sind alle Anlagen außer reinen Abluftanlagen mit einer Wärmerückgewinnung und mit variablem, den jeweiligen Raumanforderungen entsprechendem Volumenstrom auszustatten.